Bund der Strafvollzugsbediensteten Landesverband Brandenburg e.V.
…was bisher geschah… JVA Nord-Brandenburg ist auf dem Weg Kleine Schritte zum Zusammenwachsen! Heute gibt es mal wieder ein kleines Update zu Nord-Brandenburg. Denn es tut sich was, auf dieser aufreibenden und beschwerlichen Reise des Zusammenwachsens. Am 1. August 2021 übernahm der Leitende Regierungsdirektor Oliver Allolio die Justizvollzugsanstalt Nord-Brandenburg, mit all den zu überwindenden Herausforderungen und was ich guten Gewissens sagen kann, er hat einen großen Plan, den er zielgerichtet verfolgt. Dass, ob mangelnder anderer Kandidaten, Herr Allolio auch noch zu 20% seiner Arbeitszeit für die JVA Cottbus-Dissenchen, seiner ehemaligen Wirkungsstätte, zuständig ist, macht die Aufgabe für ihn umso herausfordernder. Für die anderen Mitarbeiter*innen ist das allerdings auch nicht immer so einfach. Die einen hatten konstant seit 2002 einen Anstaltsleiter und haben sich in ihrer Arbeit auf dessen Führungsstil eingestellt, die ihnen übertragenden Aufgaben erledigt und natürlich auch daran gewöhnt. Die anderen hatten in der gleichen Zeit so viele wechselnde Anstaltsleiter*in, wie keine andere JVA des Landes und es funktionierte trotzdem irgendwie, weil die Mitarbeiter*innen konstant blieben und ihren Job machten. Also eine Umgewöhnung für alle Beteiligten, die noch Zeit braucht und wenn man in Wriezen oder in Neuruppin-Wulkow anruft, kommt eben noch nicht bei jedem „JVA Nord-Brandenburg, Teilanstalt…“ durch den Höher geflötet - ist ja auch echt lang! Außerdem hat ja auch jede Teilanstalt ihr eigenes Aufgabenprofil, was es umzusetzen gilt und trotzdem werden Schritt für Schritt einheitliche Strukturen geschaffen, z. B. was den Aufbau der Vollzugsabteilungen und Funktionseinheiten betrifft, ohne das Profil der jeweiligen Anstalt außer Acht zu lassen. Das Hauptaugenmerk lag und liegt darin, Synergieeffekte in der Verwaltung zu realisieren. Personal im gehobenen Verwaltungsdienst wurde ja schon mal „erfolgreich“ eingespart. Was leider beim „Ursprungsgedanken“ der Gründung der JVA Nord-Brandenburg nicht bedacht worden ist, dass durch die Bündelung der Leitungsaufgaben in der Verwaltung der Teilanstalt Neuruppin-Wulkow, natürlich auch die doppelte Arbeit auf die Führungskräfte zukommen wird. Und nicht nur für sie. Ich weiß aus eigenem Erleben, in meiner Funktion als Leiterin Bildung und Freizeit der JVA Nord-Brandenburg, was es bedeutet. Mitarbeiter*innen die in der Verwaltung oder als Fachdienst tätig waren, haben sich bereits umorientiert. Zum einen, weil die persönliche Arbeitszufriedenheit unter den Veränderungen gelitten hat, zum anderen wurde noch in der Probezeit das Handtuch ob der Anforderungen geworfen oder man war ihnen vielleicht nicht gewachsen. Es ist eben doch nicht so einfach, wie wohl damals gedacht, aus zwei eigenständigen Verwaltungen, von „Jetzt auf Gleich“ eine Funktionseinheit zu schaffen. Obwohl… natürlich können innerhalb von 2h die Personalakten von Wriezen nach Neuruppin-Wulkow transportiert werden, und es wird sich sicherlich auch ein Räumchen dafür finden lassen. Aber damit ist es ja eben nicht getan, denn an die Mehrbelastung durch die doppelte Menge an Akten wird nicht gedacht. Ähnlich sieht es im Bereich Haushalt und Beschaffung aus, wenn plötzlich eine Mitarbeiterin die Arbeit von zweien erledigen muss, auch wenn es wegen der Elternzeit der einen, zeitlich begrenz ist. Auf Dauer kann dies nicht funktionieren, ohne dass es mal holperig wird. Aber eben nicht nur das. Denn eine der größten Hürden des Zusammenwachsens ist die Entfernung der beiden Teilanstalten. Und an den 100km kann man leider nichts ändern. Natürlich liegen auch noch jede Menge anderer Steine im Weg, über die man stolpern kann. Aber wie heißt es doch so schön: Aufstehen, Krönchen richten und weiter geht’s! D. Franke Landesschatzmeisterin

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